Übergewicht beim Hund sollte keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden. Es sieht nicht nur unschön aus, sondern hat auch weitreichende Folgen für Ihren vierbeinigen Begleiter. Wer kennt es nicht die Kühlschranktür geht auf und sofort steht Wuffi parat, dabei schaut er als würde er gleich einen Hungertod sterben und man würde ihm zu gerne etwas geben. Grade Leckerlis und Kauartikel zwischendurch schlagen aber meist im Punkto überschüssiger Kalorien mächtig zu Buche. Mit unserer normalen Futterration ist ein Hund nie so satt das er nicht noch einen Happen vertragen könnte, was aber nicht heißt das der Hund ständig zusätzliche Leckerchen benötigt. Ganz im Gegenteil mit andauernder Versorgung zwischen durch, belasten wir die Verdauung negativ und laufen Gefahr uns einen übergewichtigen Hund heran zu füttern. Die Verdauung von Hunden ist darauf ausgelegt große Mengen auf einmal zu verdauen und durch ständige Kleinigkeiten zwischen durch bringen wir diese durcheinander.
Von Übergewicht spricht man bei einem Hund bereits wenn er 10% mehr wiegt als sein Idealgewicht ist. Bei einem 2 Kg schweren Chihuahua machen also schon 200g zu viel einen übergewichtigen Hund. Bei einem Hund mit 20 Kg Idealgewicht sind es 2 Kg die Ihn zu einem übergewichtigen Hund werden lassen. Ab einem Körpergewicht von 20% oder mehr zum Idealgewicht sprechen wir bereits von einem fettleibigen Hund, also von Adipositas.
Laut Schätzungen von Experten ist mittlerweile fast jeder 2. Hund in Deutschland zu dick, es ist also absolut keine Seltenheit. Leider tut man dem Tier damit absolut keinen Gefallen. Zu viel Gewicht auf den Rippen bedeutet immer eine Einschränkung der Lebensqualität, der Hund hat Mühe sich zu bewegen und tut dies dann automatisch noch weniger. Hinzu kommt das übergewichtige Hunde häufig an Gelenkserkrankungen leiden, welche die Mobilität weiter einschränken und weitere Lebensqualität rauben. Hündinnen mit Übergewicht nehmen oft beim Deckakt gar nicht auf, da die Welpen im Bauchraum, auf Grund des vermehrten Fetts, einfach keinen Platz haben zu wachsen. Aber Übergewicht bringt nicht nur Einschränkungen des Bewegungsapparates mit sich, auch die Inneren Organe verfetten und erhalten dadurch weniger Platz. So kommt es zum Beispiel zu Problemen mit der Atmung da die Lunge von zu viel Fett eingedrückt wird. Somit leiden Übergewichtige Hunde nicht selten unter Kurzatmigkeit, was natürlich dazu führt das sich der Hund noch weniger bewegt. Desweitern kann es zu Fettleber oder Herz über Fettung kommen. Bei Hunden mit Übergewicht ist das gesamte Immunstem schlechter, weshalb Hunde mit Übergewicht nicht selten an Haut und Tumorerkrankungen leiden. Auch kann es sein das ein Hund der stark übergewichtig ist ein erhöhtes Narkoserisiko hat und der Tierarzt den Auftrag erteilt das der Hund erst abnehmen muss bevor er operiert werden kann ( natürlich nicht bei Notfällen). Übergewicht entwicklt sich nicht selten zu einem Teufelskreis. Zu viel Gewicht aber weniger Bewegung auf Grund von Einschränkungen, führt zu größeren Einschränkungen und dadurch zu noch weniger Bewegung was das Übergewicht steigen lässt. Diesen Teufelskreis kann man nur durch sinnvolle Veränderungen durchbrechen.
Da wir unserem Liebling natürlich nicht den Gefahren von Übergewicht aussetzen wollen, gilt es dies zu vermeiden. Um Übergewicht zu vermeiden sollte der Hund ausreichend Bewegung erhalten und ein Futter welches seinem Energieverbrauch angepasst ist bekommen. Zusätzlich gilt es das Gewicht regelmäßig zu überprüfen und das Futter entsprechend an zu passen, wenn man merkt der Hund nimmt stetig zu. Leckerlis als Belohnung für Leistungen sind natürlich erlaubt, allerdings braucht ein Hund nicht jedes mal eine Kaustange wenn wir uns ein Stück Schokolade gönnen.
Ist der Hund bereits übergewichtig macht es Sinn mit Hilfe einer Ernährungsberatung eine entsprechende Reduktionskurve auszuarbeiten und den Futterplan auf eine Diät umzustellen. Hierbei ist es wichtig sich strikt an den Plan. Das wöchentliche Wiegen ist empfehlenswert, damit man sieht ob man der Reduktionskurve entsprechend auf dem richtigen Weg ist. Normales Futter einfach zu reduzieren ist nicht zu empfehlen, da auch ein Hund mit Übergewicht einen Nährstoffbedarf hat der gedeckt werden muss.
Um zu überprüfen ob der Hund zu dick ist oder nicht, gilt es den Hund anzufassen. Die Rippenknochen sollten beim streicheln mit dem Finger leicht zu erspüren sein. Auch den Hüfthöcker sollte man leicht ertasten können. Zusätzlich sollte der Hund eine sichtbare Taille haben.
Um lange gemeinsam Freude mit dem Hund zu haben und um ihn so Gesund wie möglich zu erhalten ist es sehr wichtig auf das richtige Gewicht zu achten. Schließlich frisst der Hund das was wir ihm hinstellen und nur die wenigsten Hunde hören auf wenn sie satt sind. Natürlich ist nicht immer nur der Hundehalter daran schuld wenn der Hund zu dick ist. Es können auch Krankheiten wie eine Fehlfunktion der Schilddrüse, eine Fehlfunktion der Nebenniere oder Diabetes im frühen Stadium an der Gewichtszunahme schuld sein. Dennoch sind weitaus häufiger Fütterungsfehler oder Fehleinschätzungen des Besitzers schuld am Übergewicht.