Fett in der Hundeernährung
Wir Menschen versuchen weitestgehend auf eine fettreiche Ernährung zu verzichten, doch wie sieht es bei unseren Hunden aus mit dem Fett ? Ist es ratsam den Hund möglichst mager zu ernähren ?
Was ist Fett ?
Fette bestehen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, meistens sind sie wasserunlöslich ( hydrophob). Ein Glycerin trägt 1 bis 3 Fettsäuren, je nach Molekülgröße und der Stelle der Kohlenstoffdoppelbindung, unterscheidet man kurz, mittel und langkettige Fettsäuren. Ebenfalls unterscheidet man zwischen gesättigten und einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Welche Aufgaben hat Fett im Hundekörper?
Fett benötigt der Hund natürlich zur Energiegewinnung, ein Gramm Fett liefert dem Hund 39 KJ Energie, als Vergleich Kohlenhydrate und Proteine liefern pro Gramm 17 KJ Energie. Jede Zelle des Körpers besteht aus einer Fettmembran, daher ist Fett nötig für Wachstum, Heilung, Regeneration, Augen, Nerven, Haut, Fell usw. Außerdem wird Fett benötigt für den Transport und die Bindung der fettlöslichen Vitamine. Fett dient auch als Organschutz ( natürlich ist hier auf das richtige Maß zu achten, um eine Organverfettung zu vermeiden) und als Energiespeicher und Kälteschutz.
Essentielle Fettsäuren Omega 3 und Omega 6
Essentielle Fettsäuren müssen dem Hund zwangsläufig über die Nahrung zu geführt werden, da sie der Körper nicht selber bilden kann. Omega 3 Fettsäuren(Alpha-Linolensäure), wirken durch EPA und DHA entzündungshemmend und sind grade bei Entzündungen im Körper oder bei Allergien ein wichtiger Baustein, um Linderung zu schaffen. Auch bei älteren Hunden ist es Empfehlenswert mehr Omega 3 Fettsäuren zu zuführen, um Alterserscheinungen vorzubeugen, oder bereits bestehende Probleme zu mindern. Dem entzündungshemmenden Omega 3 Fettsäuren steht das entzündungsfördernde Omega 6(Linolsäure) gegenüber, auch die Omega 6 Fettsäuren benötigt der Hund zwingend. Das Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 sollte mindestens 5:1 sein, 1 Teil Omega 3 gleicht 5 Teile Omega 6 aus. Omega 6 Fettsäuren sind vor allem in Körperfetten enthalten z.B in Gänseschmalz und in Pflanzenölen wie z.B Distelöl. Omega 3 Fettsäuren findet man vor allem in Fisch oder Algenölen. Wird dem Hund ausreichend Omega 3 und Omega 6 zugeführt kann er daraus Omega 9 selber bilden, es ist also nicht nötig ein Omega 3-6-9 Öl zu füttern, dieses wird zwar oft angeboten ist aber grundsätzlich nicht nötig.
Wie bei allen Futterbestandteilen gilt es natürlich auch beim Fett drauf zu achten welche Qualität das jeweilige Produkt hat. Die Haltung und Fütterung der „Futtertiere“ entscheiden über die Fettsäuren Zusammensetzung. So ist es zum Beispiel empfehlenswert ein Wildlachs-Öl einem Zuchtlachs-Öl vorzuziehen. Ebenso ist auch bei Pflanzenölen auf die Qualität und Herstellungsart zu achten. Fett erfüllt viele wichtige Aufgaben im Körper eines Hundes und eine fettfreie Ernährung ist ohne Mangel an essentiellen Fettsäuren gar nicht möglich. Natürlich gibt es auch beim Hund Krankheiten, durch die der Fettgehalt so gering wie möglich Gehalten werden sollte. Bei einem gesunden Hund bringt eine magere Ernährung allerdings keinerlei Vorteile, sondern eher Nachteile. Der entsprechende Bedarf an Fetten ist abhängig vom Gewicht und des Bewegungsumfangs des Hundes. Ein Hund der sportliche Leistungen bringt, verträgt natürlich besser etwas mehr Fett ohne dick zu werden, als ein Hund der täglich nur wenig Bewegung erhält. Der Bedarf an Fett sollte individuell berechnet werden, einerseits um die Deckung der essentiellen Fettsäuren zu gewährleisten, andererseits um den richtigen Energiebedarf zu ermitteln und den Hund entsprechend zu versorgen. Erhält der Hund wesentlich mehr Fett als er braucht, besteht die Gefahr von Übergewicht. Enthält der Hund zu wenig Fett wird sich dies in Untergewicht und Symptomen von Mängeln bemerkbar machen. Bei der Ernährung eines Hundes ist also stets auf den richtigen Fettgehalt zu achten, anders als oft behauptet gibt es keine Prozentzahl die das Futter mindestens beinhalten muss, es gibt lediglich einen Bedarf an essentiellen Fettsäuren den es zu decken gilt und natürlich einen Bedarf an Energie, den es ebenfalls individuell zu decken gilt.